Die Messeausrichter (zumeist Verbände) haben es nicht leicht in diesen Tagen.
Nach der (längst überfälligen) Absage/"Verlegung" der Interzoo - und machen wir uns nichts vor: dieses Jahr wird keine Interzoo mehr stattfinden; zu viele abgesagte Termine wurden bereits hoffnungsvoll in die zweite Jahreshälfte gelegt - jagt eine Messeabsage-Meldung weiter die nächste - und das quer durch alle Branchen.
"Ganz Gallien? Nein! Ein von unbeugsamen Galliern bevölkertes Dorf hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten."
Dieser Gedanke schoss mir durch den Kopf, als ich heute die Pressemeldung des VDH las, in der er davon ausgeht, dass die diesjährige "Hund & Katz" im Juni stattfinden wird (s. letzter Beitrag).
Aber mal im Ernst: Verkennt der VDH den Ernst der Lage? Es wurden bereits Messen abgesagt, die für den Oktober terminiert waren.
Der VDH schreibt weiterhin: "Aufgrund der aktuellen Dynamik wird die Situation von uns täglich bewertet. Wir werden spätestens Ende April eine neue Lagebeurteilung abgeben und entscheiden, ob wir am regulären Termin festhalten können oder Alternativen vorsehen müssen." Also: Unklarheit bis zuletzt.
Der VDH fährt hier eine ähnliche Taktik wie die Verantwortlichen der INTERZOO, die letztlich aber auch früher als angekündigt, bedingt durch die aktuellen Situation im Land, einknicken mussten.
Natürlich haben die Ausrichter Angst. Es geht um viel Geld. Natürlich haben sie Sorge, dass die Industrie (von der das Geld kommt) nach einer Absage und einem Jahr ohne Messe feststellt, dass man Messen vielleicht gar nicht soooo dringend braucht wie zunächst gedacht, zumindest nicht zu jedem Preis. Blasphemischer Gedanke ...
Das Ganze bleibt für alle Beteiligten eine unplanbare Situation. Ein Hinauszögern macht es nicht besser, niemand weiß woran er ist. Die Besucher sind verunsichert, die Aussteller können nicht wirklich planen. Möglicherweise werden hier nur sinnlos Ressourcen verschwendet. Aber das muss jeder für sich selbst bewerten ...
In diesem Sinne,
Ihnen eine schöne Restwoche - wo immer Sie auch gerade sind,
Ihr
Frank de la Motte